Pürgg

Ein Streifzug durch das „Kripperl der Steiermark“

Auf einem Plateau, dem mächtigen Grimming gegenüber, liegt die Ortschaft Pürgg, die einst von Peter Rosegger liebevoll als „Kripperl der Steiermark“ bezeichnet wurde. In diesem Blog stellen wir Dir den besonderen Platz der Region Schladming-Dachstein genauer vor:

Eine idyllische Ortschaft, zwei markante Kirchen

Der malerische Ort Pürgg zählt zu den ältesten Siedlungen auf steirischem Boden. Rund um Christi Geburt war die Gegend römisches Einzugsgebiet. Zudem lässt sich die Existenz der Slawen, die in den Bergen nach Salz und Erz suchten, anhand der damaligen Siedlungsnamen belegen. Im 8.JH. wanderten zusätzlich die Baiern ein. Durch die Vermischung beider Sprachen ist beispielsweise der Begriff „Grauscharn“ entstanden. So lautete die ursprüngliche Bezeichnung von Pürgg und bedeutet „Stein- oder Schotterboden“.

Überlieferungen zu Folge erstreckte sich im Mittelalter in Pürgg die Burg Grauscharn. Da heute kaum Überreste vorhanden sind, teilen sich jedoch die Meinungen hinsichtlich ihres genauen Standorts. Mit dem Aussterben der Traungauer, den Grundherren und Markgrafen der Steiermark, wurde diese Wehranlage schließlich aufgegeben.

Auf einer Anhöhe östlich der Ortschaft befindet sich die Johanneskapelle. Diese wurde vor ca. 900 Jahren im romanischen Stil errichtet und gehört steiermarkweit zu den ältesten Beispielen dieser Bauphase. Es wird zudem angenommen, dass sie einen Teil der damaligen Burganlage darstellte.

Berühmt ist die kleine Kirche auf dem Kalvarienhügel in Prügg außerdem aufgrund ihrer beeindruckenden Fresken.

Am Vorplatz der Kapelle eröffnet sich Dir dieser herrliche Ausblick auf die Pfarrkirche St. Georg und den dahinterliegenden Grimming. Dieses Gotteshaus wurde ebenfalls im romanischen Baustil errichtet. Die Ortschaft erstreckt sich somit inmitten zweier markanter Kirchen.

Doch Pürgg hat nicht nur kulturell und architektonisch, sondern auch kulinarisch und landschaftlich einiges zu bieten. Kommst Du über die kurze, kurvenreiche Auffahrt an, ist sogleich ein Parkplatz am Ortanfang ersichtlich. Besonders ist nämlich außerdem, dass Pürgg nahezu autofrei gehalten wird.

Ein Haus mit Tradition

Früher galt Pürgg als beliebtes Reiseziel und Sommerfrischeorte für die gehobene Klasse. Auf eine lange und traditionelle Geschichte kann auch das renommierte Gasthaus Krenn zurückblicken. Seit dem 14. JH wird hier Gastfreundschaft groß geschrieben. Es ist ein Treffpunkt für Genießer, die regionale, steirische Schmankerl schätzen sowie für Wanderer und Sportbegeisterte, die sich eine wohlverdiente Jause gönnen möchten.

Apropos Wanderungen – hast Du schon einmal die Aussicht am Gindlhorn genossen? Pürgg ist u.a. ein Ausgangspunkt für diese Tour. Über die sogenannte Himmelsleiter führt Dich der Weg zum Gipfel, wo Dich ein gigantischer Rundumblick erwartet. Am Rückweg empfiehlt es sich einen Abstecher beim kleinen Hörndl zu machen, das etwas versteckt liegt.

Unweit von Pürgg befindet sich außerdem der idyllische Spechtensee. Im Winter kannst Du auf der Langlaufloipe um den See genüsslich Deine Runden drehen. Mit einem Sprung ins kühle Nass bietet Dir der Spechtensee im Sommer eine Erfrischung nach einer Wanderung oder Radtour. Zur kulinarischen Stärkung lädt zudem die Spechtenseehütte ein.

„Das Kripperl der Steiermark“

So wird Pürgg auch liebevoll genannt. Zurückzuführen ist diese Bezeichnung auf einen bekannten steirischen Schriftsteller. Wie viele seiner Zunft zog es auch den Dichter Peter Rosegger gerne ins Ennstal, wo er sich vermutlich Inspiration für seine Werke holte.

Hast auch Du diesen malerischen Ort in der Region Schladming-Dachstein schon einmal besucht?

Marlene Eggmayr