Heribert Eisl

Ein Bergretter, dem auch die Schauspieler ihr Leben anvertrauen

Die Bergwelt in der Region Schladming-Dachstein sorgt Sommer wie Winter für einzigarte Ausblicke und unvergessliche Erlebnisse. Jedoch bringen Aktivitäten im Gebirge auch immer gewisse Gefahren mit sich. Wenn einmal etwas passiert und Personen am Berg in Not geraten, dann sind sie zur Stelle – die Mitglieder der Berg- bzw. Flugrettung. Einer von ihnen ist Heri Eisl, den wir Dir in diesem Blogbeitrag vorstellen. Er steht unter anderem bei den Dreharbeiten der bekannten Serie „Die Bergretter“ mit Rat und Tat zur Seite:

© privat

Die Berge sind sein Metier & seine große Leidenschaft

Unzählige Bergsportler konnte Heri Eisl bereits aus alpinen Notlagen retten. Seit vielen Jahren ist der Ramsauer Mitglied und Leiter der örtlichen Bergrettung sowie als Flugretter am Stützpunkt in Niederöblarn tätig. Zudem führt Heri gemeinsam mit seiner Familie das Hotel Lindenhof in Ramsau am Dachstein. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - so wie der Vater sind auch seine beiden Söhne Franz und Lukas bei der Bergrettung aktiv.

Atemberaubende Landschaftsaufnahmen & dramatische Rettungseinsätze

Dafür ist die ZDF-Serie „Die Bergretter“ bekannt und beliebt, die in der Bergwelt der Region Schladming-Dachstein und insbesondere dem Ort Ramsau am Dachstein spielt. Aktuell läuft die 14. Staffel jeden Donnerstag im Hauptabendprogramm. Hast Du bereits eine Folge gesehen?

„Jeder Drehtag ist für uns wie ein Einsatz in der Berg- oder Flugrettung“

Bei den Dreharbeiten sind knapp 50 „echte“ Bergretter hinter den Kulissen im Einsatz, sorgen für die Sicherheit der Darsteller und unterstützen die Filmcrew bei ihren teils spektakulären Vorhaben. Bei besonders anspruchsvollen Kletterszenen stehen Heri und seine Kollegen auch manchmal als Double vor der Kamera. In den meisten Szenen hängen die Schauspieler jedoch selbst am Seil in der Felswand und vertrauen den erfahrenen Bergrettern, wie Heri Eisl, im wahrsten Sinne des Wortes ihr Leben an.

© privat
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„Wenn einer eine Wand hinunterspringt, dann springt bei uns kein Bergretter mit einem Fallschirm nach“

Rettungsaktionen im Film vs. im realen Leben

Hast Du Dich schon immer einmal gefragt, wie viel Realität in den Filmszenen steckt? In den Bergen kann schnell einmal etwas passieren. Leute verirren sich, stürzen ab oder hängen in der Wand fest. Hinsichtlich der Art der Bergunfälle hat es somit in der Serie noch keinen Vorfall gegeben, mit dem die Bergretter in ihren Einsätzen nicht auch schon einmal konfrontiert wurden. Zudem werden auch aktuelle und wichtige Probleme, wie die Gletscherschmelze, Bodenerosionen oder Umweltverschmutzung thematisiert, berichtet Heri. Mit einer dramatischen Umsetzung der Rettungsaktionen wird im Film Spannung aufgebaut, die jedoch dann nicht immer ganz den realen Einsätzen entspricht. 

Im echten Leben, so Heri Eisl, gilt es außerdem zwischen der Bergrettung und der Flugrettung zu unterscheiden.  Die Bergrettung Ramsau umfasst beispielsweise rund 35 aktive Mitglieder. Im Gegensatz zur Serie gibt es in der Ortsstelle jedoch keine durchgehend besetzte Zentrale. Ähnlich wie bei der freiwilligen Feuerwehr wird im Falle eines Notrufs eine Meldung an alle Mitglieder gesendet. Wer Zeit hat, kommt zum Einsatz. Die Flugrettung, bestehend aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Flugretter, ist hingegen 24 h/ 7 Tage die Woche am C14 Stützpunkt in Niederöblarn im Dienst. Bei einem Rettungseinsatz werden, je nach Erfordernis, beide Schienen alarmiert.

„Wir müssen die Suche abbrechen. Es wird gleich dunkel.“ Diese Aussage ist in der Serie in nahezu jeder Folge zu hören. In der Realität verfügt die Mannschaft am Stützpunkt in Niederöblarn über Nachtsichtbrillen. Diese dürfen jedoch nur in Notfällen bei Rettungsflügen verwendet werden. Aus diesem Grund werden für Dreharbeiten keine Nachteinsätze geflogen, erklärt der Flugretter.

Möchtest Du noch mehr über Heri und seine Arbeit bei der Bergrettung erfahren? In dieser Podcast-Folge berichtet der Ramsauer über besonders prägende Einsätze sowie seine Tätigkeiten am Set!

Marlene Eggmayr