Frühmorgens am Gipfelkreuz

Beim 30minütigen Aufstieg zum Hauser Kaibling Gipfel (2.015 m) wird es immer heller und heller. Fotomotive ohne Ende. So nach und nach erwacht das Ennstal. Der Ausblick schon bei der kurzen Wanderung unglaublich. Beim Gipfelkreuz angekommen sucht sich jeder sein Plätzchen, von wo er/sie die Sonne begrüßen möchte. Ein laues Lüftchen weht, sonst absolute Stille. Obwohl eine relativ große Gruppe den Gipfel "bevölkert", herrscht fast andachtsvolles Schweigen. Als wollte keiner die Magie dieses Augenblicks zerstören, wenn die Sonne immer mehr aufsteigt und die Szenerie in gleisendes Orange-goldgelb taucht. Fotos,  aufgenommen mit Handy oder professioneller Kamera, vermögen nur annähert die Stimmung einzufangen, die während dieser 30 Minuten am Gipfel herrscht. Mit jedem Sonnenstrahl erwacht auch die Gruppe immer mehr zum Leben. Man traut sich wieder "normal" zu sprechen, Eindrücke auszutauschen. Auch weitere Bewohner am Hauser Kaibling erwachen. Ein Blöken durchbricht die morgendlichen Geräusche. Auf der Rückseite des Gipfelkreuzes hat ein Teil der 800 Schafe umfassenden Herde ihr Nachtlager aufgeschlagen. Wiederum ein Fotomotiv, dass man nur selten vor die Linse bekommt.

Mit jedem Schafblöken erwacht der Hauser Kaibling immer mehr zum Leben. Vom Glockengebimmel der Schafe begleitet, sammelt Wanderführer Willi seine Wandergruppe und macht sich wieder auf den Weg. Ein weiteres Highlight wartet ja noch auf die Frühaufsteher - das Frühstück in der Kaibling Alm. Dafür heißt es jedoch noch etwas wandern. Vom Hauser Kaibling Gipfel führt der Weg zum Rossfeldsattel. Besonders die jüngeren Wanderer haben hier ihren Spaß, dürfen sie doch über die etwas größeren Steine schon in aller Frühe eine kleine "Kletterpartie" unternehmen. Ab dem Rossfeldsattel können wir den Kaffeeduft aus der Kaibling Alm schon beinahe riechen und so werden die Schritte immer schneller. Kurz vor der Hütte begrüßen uns die nächsten tierischen Sommerfrischler - Tiger. Unglaublich, aber wahr, was es alles am Hauser Kaibling zu sehen gibt. Aber keine Angst, bei "unseren" Tigern handelt es sich um Pferde - genauer gesagt eine spezielle Norikerrasse.

Mit dem Frühstück in der Kaibling Alm ist die gemeinsame Zeit der Wandergruppe beendet. Ab sofort kann jeder selbst entscheiden, was er/sie noch unternehmen möchte. Am Hauser Kaibling bleiben und das vielfältige Angebot nutzen oder doch lieber wieder talwärts gondeln und ein weiteres Wanderziel erkunden oder bei den vorhergesagten Temperaturen eher den nächstgelegenen Badesee aufsuchen? Gut, dass es in der Region Schladming-Dachstein so viel zu unternehmen gibt.

Mitwanderer mit Kindern möchten noch wissen, wie sie auf den schnellsten Weg retour zur Seilbahn kommen - einfach dem Forstweg und dann dem anschließenden Kinderlebnisweg folgen. Kann sein, dass man dann mit den Kindern zwar nicht ganz so schnell ist, aber auf jeden Fall ist es für sie lustiger :-)