Im Einsatz mit den Schneekanonen für den Winterspaß unserer Skigäste.
Es ist 1:00 Uhr morgens und mein Wecker läutet mich mitten in der Nacht aus den Federn, denn meine Schicht startet um 1:50 Uhr. Ich bin Felix und arbeite seit 4 Jahren, mittlerweile als Partieführer beim Schneemacher-Team, auf der Hochwurzen. Mit 3 bis 4 weiteren Kollegen in meinem Dienst greifen wir Frau Holle ein bisschen unter die Arme und sorgen für ein weißes Kleid auf der Hochwurzen.
Nachdem wir um 2:00 Uhr morgens die Übergabe aller wichtigen Infos vom anderen Team ausgetauscht haben, heißt es warm anziehen und hinaus in die Kälte. Jeder bekommt von mir einen Streckenabschnitt zugewiesen, indem er alle Beschneiungsgeräte, die im Einsatz sind, kontrollieren muss. Wenn die ganze Hochwurzen in Betrieb ist, sind das ca. 100 Propellermaschinen und ca. 185 Schneilanzen, da ist man schon um die 2 Stunden unterwegs.
Alles weitere wird dann großteils über Monitore gesteuert und überwacht. Da bekommt man alle Informationen über die Pumpstationen und die Beschneiungsgeräte, die sogar über den Bildschirm gestartet werden können. Allerdings muss jedes Gerät nach dem Einschalten auch vor Ort kontrolliert werden, ob alles passt und ob die Positionierung stimmt. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit besteht die Gefahr, dass vor allem bei den Propellerkanonen zum Beispiel das Gitter dahinter eineist, das manuell entfernt werden muss.
Am Tag sind wir derzeit auch mit dem Überstellen der einzelnen Kanonen beschäftigt. Dazu brauchen wir ein Pistengerät, das uns die Propellermaschine überhebt und dann wird sie von uns gleich wieder angeschlossen, damit die Beschneiung gleich wieder weitergehen kann. Weiters fahren wir auch immer wieder einmal bei unseren Pumpstationen vorbei, um hier zu kontrollieren ob alles richtig läuft.
Die Beschneiung ist schon eine eigene Wissenschaft, da es hier nicht nur um die Lufttemperatur geht, sondern auch um die Luftfeuchtigkeit – das ergibt zusammen die Feuchtkugel, die darüber entscheidet, ob eine Schneekanone eingeschalten wird oder nicht.
Hier haben wir eine Vorlage, die uns anzeigt, welchen Feuchtkugelwert wir zum Beispiel bei -3°C haben.
Unter einem Wert von -2°C werden die Beschneiungsgeräte in der Regel nicht eingeschalten.
Bei dem ganzen Stress im Winter freue ich mich schon ein bisschen auf die Arbeiten, die uns im Frühling wieder erwarten. Da beginnen wir schon mit dem Abbau der Schneilanzen und der Revision der Beschneiungsgeräte, die schon nicht mehr gebraucht werden.
Aber eindeutig das schönste Gefühl ist zu dieser Jahreszeit, wenn es draußen kalt ist, die gesamte Anlage läuft, die Schneeberge immer höher werden und die Pistengerätfahrer mit dem Anschieben gar nicht mehr nachkommen.
Zum Abschluss möchte ich noch meine Highlights aus den letzten 4 Jahren mit euch teilen:
• Einen Winter lang hatten wir ein „Haustier“, das im Wald neben der Rodelbahn gelebt hat. Es war ein Auerhahn, der uns bei Arbeiten an den Schneekanonen entlang der Rodelbahn immer wieder besuchte.
• Ein Skitourengeher, der mir schon um 2:00 Uhr morgens auf der FIS Abfahrt entgegengekommen ist. Bitte beachtet, dass die Pisten nur zu den geöffneten Zeiten genutzt werden dürfen, da außerhalb der Öffnungszeiten unsere Pistengeräte mit Seilwinden unterwegs sind.
• Das absolute Highlight war ein Autofahrer, der sich verfahren hat und auf einem unserer Skiwege gelandet ist. Beim Versuch zu wenden, ist er dann noch stecken geblieben, zum Glück waren wir zufällig unterwegs und konnten ihm dann helfen, wieder auf die Straße zu kommen.