Wörschach

Eine Region stellt sich vor:

Die Tourismusregion Schladming-Dachstein umschließt insgesamt 13 Gemeinden. Im Rahmen eines Projektes wird der Tourismusverband jeweils eine der Gemeindegebiete für zwei Monate mit verschiedensten Maßnahmen und Aktionen vor den Vorhang holen und in den Mittelpunkt rücken. So sind zur touristischen Bewerbung der Orte beispielsweise Artikel in regionalen Medien, Inserate, Bloggeschichten oder Einschaltungen im Onlinebereich geplant. Das Ziel ist die Vielfalt in unserer großen Region und somit die zahlreichen Angebote jeder einzigartigen Gemeinde aufzuzeigen. Im September und Oktober ist Wörschach an der Reihe. 

Burgruine Wolkenstein | © Armin Walcher

Burgruine Wolkenstein

Besondere geschichtliche Bedeutung wird der Burgruine Wolkenstein zuteil. Die hochmittelalterliche Burg war nach der Riegersburg die zweitgrößte Wehrburg der Steiermark und die größte im Ennstal.

Wahrscheinlich schon im 9. Jh. als Fluchtburg erbaut, findet sie im Jahr 1099, im Zusammenhang mit dem Geschlecht Ulrichs von Wolkenstein, erstmalig Erwähnung. Ursprünglich dürfte Wolkenstein aus nur einem Turm bestanden haben, wurde aber über die Jahrhunderte hinweg immer wieder aus- und umgebaut. Mit dem Einzug des Landgerichts nach Wolkenstein wurde auch eine Zugbrücke erbaut und die Festung und der Ort entwickelten sich zum Mittelpunkt des Tales. 1630 wurde das Landgericht nach Irdning verlegt. Die Burg selbst wurde noch bis 1750 zeitweise bewohnt und verfiel immer mehr. Zum Verfall trug auch die „Dachsteuer“ von Kaiser Josef II bei, bei welcher die Dächer vieler Burgen abgetragen wurden. 1825 standen noch sämtliche Mauern der Anlage, 25 Jahre später war die Burgruine bereits vollständig verfallen. Heute befindet sich die Ruine in Privatbesitz und wird vom Wörschacher Burgverein restauriert und gepflegt.

Die Burgruine ist über einen Steig ab dem ParkplatzWörschachklamm in ca. 15 Gehminuten erreichbar und bietet einen wunderbaren Blick ins Ennstal.

© Patrick Eichler

Die wildromantische Wörschachklamm

In tausenden von Jahren hat sich der Wörschachbach, welcher dem Spechtensee in Wörschachwald entspringt, ins Felsgestein gegraben und die enge Schlucht der Wörschachklamm geformt. Die unbändige und stetige Kraft des Wassers erkennt man auch sehr gut in den ausgeschwemmten Felshöhlen. Kaum vorstellbar, dass um das Jahr 1880 noch Pferdegespanne durch die Klamm fuhren und Holz und Holzkohle mit Ziehschlitten transportiert wurden. Der Sägewerksbesitzer Gabriel Schally errichtete einen Steg, welcher im Jahr 1902 fertiggestellt wurde. Mit dieser Pionierleistung war die Schlucht nun auch der Öffentlichkeit zugänglich und entwickelte sich über die Jahre hinweg zum beliebten Ausflugs- und Wanderziel im Ennstal.

Vom Wörschachklamm-Parkplatz sind es ca. 10 Gehminuten bis zum Klammeingang (Eintritt, WC, Kiosk, Klammstüberl). Der ca. 30-minütige Aufstieg durch die Klamm führt über Brücken, Stege und Aussichtsplattformen hinauf zum Klammausgang. Schautafeln entlang der Schlucht informieren über die Besonderheiten des Naturdenkmals.

Am Klammausgang stehen folgende Weiterwandermöglichkeiten zur Wahl:

  • Zum Spechtensee
  • Rundweg über die Burgruine Wolkenstein und Schwefelquelle
  • Zur bewirtschafteten Oberkogleralm

Nach Steinschlägen wurde die Klamm im Sommer 2021 generalsaniert. Die Klamm ist von Anfang Mai bis Oktober täglich von 08.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

© Tanja Kerschbaumer

Wörschach Schwefelbad

Bereits um 1550 waren die Schwefelquellen der einheimischen Bevölkerung bekannt. Die Heilquellen entspringen aus der Tiefe des Kalkgebirges mit einer Temperatur von 15°C. Im Jahr 1839 begann der damalige Besitzer der Burg Wolkenstein, Joseph Rossmann, das Heilwasser zu nutzen und erbaute das Kurhaus „Bad Wolkenstein“, das nach oftmaligen Umbauten bis 1977 in Betrieb war. Mit dem schwefelhaltigen Wasser behandelte man Beschwerden wie Gicht, Rheuma, Ischias und Frauenleiden. 1993 wurde das Kurhaus abgetragen. Der Bahnhof in Wörschach trägt heute noch den Namen Wörschach-Schwefelbad.

Auf der Rundwanderung über Wörschachklamm und Burgruine Wolkenstein kommt man auch heute noch bei einer Schwefelquelle (Brunnen) vorbei. Der „Duft“ des Schwefels ist dabei schon von weitem vernehmbar. Im Herbst 2023 wird die Schwefelquelle und der Platz rundum saniert und neu gestaltet. Das Wasser der Schwefelquelle kann für eigene Zwecke auch abgefüllt und mitgenommen werden.

Geografie und Geschichte

Wörschach, als östlichste Gemeinde von Schladming-Dachstein, befindet sich auf 643 m Seehöhe und grenzt im Norden an Oberösterreich. Im Norden des Gemeindegebietes verlaufen auch die östlichen Ausläufer des Toten Gebirges. Mit 2.236 m ist der Hochmölbing der höchste Berg der Gemeinde. Weitere Erhebungen sind der Hochtausing, Mittermölbing und Kleinmölbing.

Erstmals wurde der Gameringstein in einer Urkunde erwähnt, denn König Arnulf genehmigte dem Erzstift Salzburg im Jahr 890 den Abbau von Erz am Gameringberg. Der erste urkundlich erwähnte Ortsteil ist Maitschern im Jahr 1185 als „Mirtskaren“. Wörschach selbst wird erst 10 Jahre später als „Werses“ erstmalig erwähnt.

Wörschacher Moor

Mit 178 ha das größte Moor im Steirischen Ennstal und seit 1982 Naturschutzgebiet. Es bietet vielen Wasservögeln und Wiesenbrütern einen Brutplatz und auch Zugvögel legen hier gerne eine Rast ein. Das Moor ist nicht erschlossen.

Sportunion Wörschach

Die Sportunion zählt mit ca. 660 Mitgliedern (bei ca. 1200 Einwohnern) zu den größten Vereinen des Bezirkes Liezen und besteht bereits seit dem Jahr 1949. Der Verein untergliedert sich in folgende Sektionen: Fußball, Wintersport, Tischtennis, Fit/Gesundheitssport, Tennis, Stocksport und Triathlon.

Steirerbike

Im Jahr 2007 begann die Erfolgsgeschichte des Steirerbikes. Die Idee dahinter sowie auch Konzept und Design stammen dabei von Harald Scherz, dem örtlichen Sporthändler und auch Mastermind des legendären 24-Stundenlaufs. Das Bike, von dem es mittlerweile 17 Modelle gibt – vom Kinderbike über E-Bike bis hin zum Oldstyle-Bike -,wird auch heute noch in der Pyramide in Wörschach endgefertigt.

© Musikverein Wörschach

Musikverein Wörschach

Bereits im Jahre 1870 verfügte der Ort mit acht bis zwölf Musikern über eine eigene Musikkapelle. Heute setzt sich der Klangkörper aus 68 Mitgliedern zusammen. Seit 25 Jahren legt die Kapelle eine heiße Sohle aufs Parkett. „Marschmusik in Bewegung“ führte die Kapelle nach Schweden, Deutschland, Belgien, Italien und Kroatien, wo sie ihr Showprogramm präsentierten und erfolgreich an Bewerben teilnahmen. In Österreich konnte die Kapelle im Herbst 2013 bei OPUS STYRIAE in Krieglach mit der Uraufführung der „Rosegger-Rhapsody“ – einem Auftragswerk des Wörschacher Komponisten Siegfried Lemmerer – brillieren. Die Kapelle wurde bereits zwei Mal mit dem „Steirischen Panther“ sowie mit der „Robert-Stolz-Medaille“ ausgezeichnet.

© Toni Kerschbaumer

Schoffeichtkoglposcha

Bgm. Franz Lemmerer schmiedete im Jahr 2007 die Idee einer eigenen Poschergruppe, welche heute über die Regionsgrenzen hinaus einen Namen hat – Poschn, Gstanzln und volkstümliche Musik vom Feinsten!

© Armin Walcher

Pfarrkirche Hl. Anna

1740 wurde mit dem Bau einer Kapelle begonnen, welche anfangs nur als Filialkirche zu Pürgg diente. 1786 wurde die Kapelle mit einem Glockenturm versehen und im Barockstil ausgebaut. Im Jahr 1892 wurde sie zu einer eigenständigen Kirche. Bei der letzten Renovierung im Jahr 2003 wurde auch der Volksaltar errichtet.

24-Stundenlauf

Von 1989 bis 2013 wurde in Wörschach der legendäre 24-Stundenlauf ausgetragen (2005 mit einer Weltmeisterschaft). Die kleine Gemeinde verwandelte sich an den Laufwochenenden im Juli Jahr für Jahr in einen wahren Hexenkessel. Begleiter, Fans und Zuschauer feuerten rund um die Uhr ihre Läufer und Teams an. Gelaufen wurde übrigens für einen guten Zweck: Ca. € 350.000 wurden dabei an karitative Organisationen gespendet.

Aspekte des Heilens

Mehrtägige Veranstaltung rund um die Themen Gesundheit, Spiritualität und Kultur. Bereits zum 18. Mal stand heuer die jährlich im August stattfindende Veranstaltung im Zeichen von Schamanismus, Energetik, Kunsthandwerk, Tanz und Musik. Vorträge, Workshops, Einzelberatungen, Rituale und Verkaufsstände runden dabei das umfangreiche Angebot ab.

Alfons Gorbach

Der ehemalige Bundeskanzler (1961–1964) wurde 1898 in Imst geboren. Durch die Versetzung seines Vaters, ein Eisenbahnbeamter, wuchs er in Wörschach auf. Als Bundeskanzler lud er im Jahre 1963 seine Heimatkapelle in das Bundeskanzleramt nach Wien ein, wo ihm die Musiker ein Ständchen überbrachten. Im Jahr 1972 verstarb er in Graz. Heute erinnert in Wörschach der Dr. Alfons Gorbach Platz an ihn.

Florian Gosch

Der ehemalige Volley- und Beachvolleyball-Spieler wurde 1980 in Wörschach geboren. Er nahm 2002 an den olympischen Sommerspielen in Athen teil und belegte dabei den 17. Platz. 2005 wurde er österreichischer Meister. 2008 qualifizierte er sich erneut für Olympia in Peking und schaffte es ins Viertelfinale. Ein großer Erfolg war auch die Silbermedaille bei der Europameisterschaft 2009 in Sotschi. 2010 gab er das Ende seiner sportlichen Karriere bekannt.