Vor vielen Jahren habe ich mich über die Downhillstrecke der Planai gequält und habe mir damals selbst geschworen, dass mich die Planai mit dem Bike nie wiedersieht. Und obwohl ich über die Zeit nicht nur vernünftiger und vorsichtiger geworden bin, sondern definitiv ein größerer Angsthase, revidiere ich nun mein damaliges Versprechen.
Alles neu im Bikepark Schladming
Meine geänderte Meinung kommt natürlich nicht von ungefähr. Im Bikepark Schladming hat sich viel getan. Waren es damals 1-2 Strecken für Downhiller, so ist es heute ein umfangreiches Angebot für alle Könnerstufen.
Der Bikepark Schladming ist nicht mehr nur für „wilde Hunde“, das Angebot ist umfangreicher geworden und bietet auch Radlern die sonst auf Forststraßen unterwegs sind, jede Menge Spaß und die Möglichkeit auf sanfte Weise etwas Neues zu entdecken.
Wie leicht ist leicht?
Mein Kollege Georg, der mit seiner Position bei Schladming-Dachstein federführend ist, wenn es um das Thema Rad geht, hat mir schon beim Planen der neuen Trails angekündigt: „Des wead dia a gfoin, des wean genau die Trails fia di.“
Dieser Überzeugung blieb er treu, doch ich konnte mich mit dem Gedanken nicht ganz anfreunden. „Nie wieder Planai mit dem Bike“, schwirrte genauso durch meinen Kopf wie: „Ich kenne ja die Schmähs, natürlich wird kommuniziert, dass es Trails für alle gibt, das heißt aber nicht, dass die so einfach sind, dass ich da meinen Spaß habe!“
Die Probe aufs Exempel
Nach dem Erkundigen bei einigen Personen, einem Intensiven „Verhör“ von Georg und dem Versprechen, dass er mich begleitet, ließ ich mich dann doch für folgenden Plan überreden: Mit der Planai 10er-Gondel samt E-Bike zur Mittelstation, von dort über den Uphill Trail zur Planai-Bergstation und dann über die Flowline zurück zum Ausgangspunkt. Die Idee mit dem E-Bike fand ich super, schließlich sollte ich dann zumindest mit Kraft und Ausdauer keine Probleme bekommen, aber was ist mit den engen (?) Kurven, ist es da mit dem E-Bike nicht viel schwieriger? Ich erzähl euch von meinen Eindrücken.
Der Uphill Flow Trail
Nach ein paar Metern auf der Forststraße biegt der Weg rechts weg und der Trail beginnt. Und dann gleich die Ernüchterung, eine der ersten Kurven ist für mein Können viel zu eng, zwar versuche ich noch, irgendwie herumzukommen, aber der Tritt auf den Boden bleibt nicht aus. Mit dem Blick zu Georg verleihe ich meinen Gedanken Ausdruck – wenn das jetzt schon so beginnt, dann kann das ja ein Spaß werden. Doch schon bald darauf bin ich wirklich in meinem Element, der Weg verläuft flowig durch den Wald einige Kurven fordern mich zwar, aber so sollte es ja auch sein. Richtig froh bin ich, dass ich mit dem E-Bike unterwegs bin. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie ich den Trail ohne Unterstützung überhaupt bewältigen könnte.
Die Flowline – Jetzt geht’s bergab
Auch einige richtige Downhiller in Vollmontur haben sich beim Start der Flowline eingefunden, dies verstärkt natürlich wieder mein Gefühl, ob ich hier doch richtig bin. Aber Georg lacht nur und gibt mir zu verstehen, dass dieser Trail wirklich allen Freude bereitet. Und er hat recht, schon auf den ersten Metern macht es mir richtig viel Spaß. Es ist ein ganz anderes Hinunterfahren als sonst. Der Weg hat genau die richtige Breite, dass man sich als Einsteiger sicher fühlt, aber sich dennoch wie ein richtiger Biker vorkommt ?. Beim Speicherteich ist es dann an der Zeit für eine kurze Pause. Schon während der Fahrt machen sich meine Waden bemerkbar – da habe ich beim Stehen auf den Pedalen wohl eine Muskelpartie erreicht, die sonst scheinbar eher selten zum Einsatz kommt. Und auch ganz allgemein ist das Bergabfahren aus meiner Sicht nicht ganz unanstrengend.
Mein Fazit
Schon jetzt freue ich mich auf das nächste Mal, denn es wird nicht lange dauern und ich werde wieder mit dem Bike auf der Planai unterwegs sein. Sowohl rauf als auch runter hat es jede Menge Spaß gemacht und ich habe mich nie unsicher gefühlt. Hin und wieder hatte ich gerade bei höheren Wellen oder in Kurven etwas Probleme mit dem richtigen Gang bzw. der richtigen Unterstützung des E-Motors. Vor allem in den Kurven besteht bei mir mit Sicherheit Verbesserungspotential, aber ich glaube mit ein paar Tipps vom Profi lässt sich da einiges machen. Lieber Markus Pekoll, ich werde mich bei dir melden! ?